Warnung vor gefährlichem Immobilienboom

Trotz der Corona-Krise sind die Immobilienpreise in Deutschland weiter gestiegen. Sowohl die Verbraucher als auch die Bundesbank gehen davon aus, dass sich dieser Immobilienboom fortsetzen wird. Weil die Preise aber schon jetzt vielerorts exorbitant hoch sind, sollten die Banken gewarnt  sein. Die Hintergründe erkärt Ihnen die publity AG. Die publity AG ist ein seit 1999 am Markt etablierter Finanzinvestor für Gewerbeimmobilien.

 

Warnung vor gefährlichem Immobilienboom
Warnung vor gefährlichem Immobilienboom

Immobilienboom führt zu Problemen

Die Immobilienpreise in Deutschland sind im dritten Quartal 2021 um durchschnittlich 7,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Das bedeutet, dass die Inflation bei Wohnimmobilien sogar zugenommen hat, schreibt die Deutsche Bundesbank in ihrem aktuellen Finanzstabilitätsbericht. Im Vorjahr waren die Preise noch um 6,7 Prozent geklettert. Dieser Immobilienboom führt langsam aber sicher zu einem Problem. Nach Einschätzung der Bundesbank sind Wohnungen und Häuser auch außerhalb der Großstädte inzwischen deutlich überteuert. Das ist zunächst ärgerlich für Immobilienkäufer, die tiefer in die Tasche greifen müssen als nötig. Auf mittlere Sicht sieht die Bundesbank darin aber auch ein Risiko für die Banken, nämlich dann, wenn sie den wahren Wert einer Immobilie überschätzen. „Denn die mit einem Kredit finanzierten Immobilien gelten für die Bank immer auch als Sicherheiten,“ erklärt Frank Schneider, CEO der publity AG. Wenn ein Hauskäufer seinen Kredit nicht mehr tilgen kann, kann die Bank im worst case sein Haus verkaufen.

Ähnlichkeiten zur Finanzkrise?

Die Bundesbank sieht nun genau hier die Gefahr. Wenn die Inflation hoch bleibt, könnte die Europäische Zentralbank (EZB) irgendwann gezwungen sein, die Leitzinsen zu erhöhen, warnt sie. Da die Mehrzahl der Immobilienkäufer aber für wenigstens zehn Jahre an die heute niedrigen Zinsen gebunden ist, können die Banken Zinssteigerungen nicht an ihre Kunden weitergeben. Andererseits würden höhere Zinssätze die Nachfrage nach Immobilien bremsen und im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Preise stärker auf ihren tatsächlichen Wert zurückfallen – die Banken würden dann Verluste machen. Ähnliche Probleme lösten vor 13 Jahren die Immobilienkrise in den USA aus, die später in einer weltweiten Finanzkrise endete. In Deutschland ist so etwas nicht zu befürchten, aber Notenbanken wie die Bundesbank reagieren seitdem sehr sensibel auf Anzeichen in diese Richtung. Gleiches gilt für die Politik. So enthält der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP Vorschläge, wie die maximale Schuldenlast der Bürger begrenzt werden kann. Die Idee ist zum Beispiel, dass in Zukunft nur noch ein bestimmter Prozentsatz des Einkommens für einen Immobilienkredit ausgegeben werden darf. Es wäre ein Eingriff in die bestehende Vertragsfreiheit. Die Bundesbank allerdings, sieht die Zeit für einen derartigen Eingriff noch nicht gekommen.

(FE)

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