Die Laufzeit eines Immobilienkredits hängt in hohem Maße von der Höhe der Tilgung ab, aber nicht nur. Auch der Zinssatz hat einen großen Einfluss. Die publity AG, ein am Markt etablierter Finanzinvestor für Gewerbeimmobilien, erläutert die Stellhebel, die bei jeder Immobilienfinanzierung die Weichen stellen.
Umso größer die Tilgung desto kleiner die Laufzeit
Neben der Höhe der Tilgung bestimmt der Rückzahlungsbetrag nicht nur den Zinssatz, sondern auch die Zeitspanne, bis ein Grundschulddarlehen vollständig zurückgezahlt ist. Das ist doch klar, werden sich nun die meisten denken. Und es klingt auch völlig logisch. Wer wenig tilgt, zahlt länger, und umgekehrt. Jeder, der schon einmal ein Baudarlehen aufgenommen hat oder zumindest mit einem solchen zu tun hatte, hat wahrscheinlich einen von der Bank vorgegebenen Tilgungsplan vor seinem geistigen Auge. Es gibt jedoch Wechselwirkungen, die die Rückzahlung beeinflussen und die oft nicht bekannt sind. „Geht man bei zwei Krediten von einer identischen Tilgung aus, wird der Kredit mit dem höheren Sollzins schneller getilgt als der Kredit mit einem niedrigeren Zinssatz,“ erläutert Frank Schneider, CEO der publity AG . Was für Finanzierungsberater und Kreditvermittler in ihrem Tagesgeschäft selbstverständlich ist, erschließt sich dem unbedarften Dritten nicht unbedingt auf den ersten Blick. Bleibt die Frage, ob das am Ende jeder Kunde richtig verstanden hat. Dazu ist es zunächst notwendig, das Wesen eines Annuitätendarlehens zu kennen.
So funktionier ein Annuitätenkredit
Die Mehrzahl der Baukredite sind Annuitätendarlehen. Annuität bedeutet jährliche Zins- und Tilgungszahlung. Entscheidend ist, dass die Annuität über die gesamte Dauer der gewählten Zinsbindungsfrist gleich bleibt. Allerdings gibt es noch einen kleinen begrifflichen Widerspruch, den es aufzulösen gilt. Das Wort „Annuität“ bezieht sich auf die jährliche Zahlung. Grundschulddarlehen hingegen werden in der Regel monatlich abgerechnet und getilgt. In dieser Hinsicht ist eine konstante monatliche Annuität eigentlich ein Begriffswiderspruch, der sich dennoch im Sprachgebrauch durchgesetzt hat. Welche Bedeutung hat dies für die Tilgung? Wenn der Zins- und Tilgungssatz immer gleich bleibt und die Darlehensschuld durch die Rückzahlung Monat für Monat abnimmt, muss sich dann nicht auch die Höhe der Rückzahlung ändern, wenn der Zinssatz fest ist? Genau, das ist der Fall.
Fazit
Einzig wer die Auswirkungen von Zins und Tilgung kennt, ist in der Position, Angebote zu verstehen und einzuordnen und die beste Entscheidung für den eigenen Finanzhaushalt zu treffen. Die kostengünstigste Entscheidung in Bezug auf die Gesamtkosten ist eine möglichst hohe regelmäßige Tilgung. Das bedeutet, dass der Anteil der ersparten Zinsen, der in die Rückzahlung fließt, am höchsten ist. Wenn Ihre finanzielle Situation nicht so rosig ist und Sie an einer vergleichsweise niedrigen Rate interessiert sind, können Sie dies im Wesentlichen nur über die Tilgung steuern.
(FE)
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