Büroimmobiliensektor – Immobilienwerte nach der Pandemie – Als stabil galt der Gewerbe- und Büroimmobilien bisher unter Anlegern. Aber in den „Wellen“ der Corona-Pandemie zeigte sich der Immobiliensektor nicht „immun“ genug. Der Trend zum Homeoffice in der Pandemie zeigte, dass die Fundamentaldaten von Gewerbe- und Büroimmobilien unter diesen Bedingungen litten. Aber kommen mit der Rückkehr ins Büro auch die Immobilienwerte wieder zurück?
Büroimmobiliensektor – Neue Bürokonzepte – mehr Flächenbedarf
Eine Analyse von Oddo BHF Asset Management zeigt: „Die Pandemie hat mehrere Trends beschleunigt. So wurde z.B. die Dynamik in anderen Segmenten beflügelt, insbesondere den Sektoren für Wohn- und Logistikimmobilien, Gesundheitseinrichtungen und alternativen Objekten“. Laurent Denize, Chief Investment Officer bei Oddo BHF Asset Management ergänzt dazu: „Kurz- bis mittelfristig ist Büroraum weniger gefragt und bis 2022 ist mit einer anhaltenden Abwärtskorrektur bei den Mieten zu rechnen. Längerfristig gesehen dürften Mieter neue Bürokonzepte nachfragen werden, mit mehr Flächenbedarf für kollaboratives Arbeiten, neue Serviceangebote für Mitarbeiter und ein effizienteres Gebäudemanagement in den Bereichen IT, Sicherheit und Energieeffizienz“.
Büros bleiben unverzichtbar
Büroimmobiliensektor – Thomas Olek (52), Großaktionär und Senior-Advisor der publity AG: „Büros bleiben unverzichtbar. Solange es menschelt, braucht man Büros. Es hat sich auch in der Pandemie gezeigt, Büros sind gegenüber Homeoffice unverzichtbar“. Auch zukünftig werden Mieterstrukturen und Veränderungen in den Objekten ausgewertet, und haben damit Einfluss auf die weitere Entwicklung von Büroimmobilien.Büro in der Corona-Pandemie
Schlechte Nachrichten für den Immobiliensektor?
Büroimmobiliensektor – Marktteilnehmer am Immobilienmarkt zeigten sich zuletzt enttäuscht über die Entwicklung börsennotierter Immobilienwerte. Als Grund für die schlechten Nachrichten im Immobiliensektor sieht man auch die steigenden Zinsen. Zu beachten ist: Wichtig ist immer das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. Hinzu komme die Tatsache, dass steigende Zinsen in der Regel ein Indikator für steigende Wachstumserwartungen sind, was aufgrund von indexierten Mieten wiederum ein positives Signal für Immobiliengesellschaften wäre. Ein anziehendes Wirtschaftswachstum und eine steigende Inflation verschafften Immobiliengesellschaften damit wachsende Einnahmen.
Solange es nicht zu einer Stabilisierung der Zinsen und einer Neubewertung physischer Immobilienwerte, insbesondere im Bürosegment komme, sei es „noch zu früh für eine Neupositionierung im Sektor – und zu spät für einen Verkauf“.